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Leichtathletik

Kariem Hussein noch nicht im Tritt

Dem 400-m-Hürdenläufer Kariem Hussein gelingt der Saisonauftakt nicht nach Wunsch. Beim Diamond-League-Meeting in Schanghai wird er in 50,02 Sekunden Sechster.
Kariem Hussein beim Fototermin einige Wochen vor dem Saisonstart
Bild: KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Kariem Hussein bekam in der chinesischen Metropole aufgezeigt, dass er diesen Sommer noch mehr als einen Zacken zulegen muss, um an den Weltmeisterschaften in London im August in den Final vorzustossen. Auf Bahn 9 laufend verlor der Thurgauer bereits nach Rennhälfte den Kontakt - nicht nur zum klaren Sieger Bershawn Jackson (USA/48,63). Ausser Reichweite geriet auch sein einziger Konkurrent aus Europa, der neben ihm gestartete Este Rasmus Mägi. Der Osteuropäer war 2014 an der EM in Zürich hinter Hussein Zweiter geworden und erreichte nun in Schanghai in 49,38 Sekunden den 3. Rang, unmittelbar vor dem Olympiasieger Kerron Clement (USA).

"Diese Zeit ist schwer einzuordnen", sagte Hussein unmittelbar nach dem Rennen. Eine leise Enttäuschung schwang in seinen Worten mit. "Ich fühle mich gut", betonte er. Sein Trainer Flavio Zberg sah trotzdem positive Ansätze: "Den angepeilten Rhythmus mit 13 Schritten bis zur sechsten Hürde, drei '14er' und zum Schluss noch 15 Schritte konnte Kariem durchziehen." Hussein habe das hohe Tempo aber nicht ganz halten können, er habe etwas stumpf gewirkt. Die Temperatur war mit 27 Grad höher als gewohnt, die Luftfeuchtigkeit lag aber unter 50 Prozent. Das Duo hofft nun, dass eine Serie von Wettkämpfen rasch die nötige Steigerung bringt. Husseins persönliche Bestzeit, die in Schanghai allerdings kein Ziel war, liegt bei 48,45 Sekunden.

Bereits auf WM-Niveau

Eine überragende Leistung zeigte Shaunae Miller-Uibo. Die Olympiasiegerin von den Bahamas durchmass die Bahnrunde klar unter 50 Sekunden. Miller-Uibo muss acht geben, dass die Form bis London hält. Denn mit einer Zeit von 49,77 Sekunden kann man durchaus Weltmeisterin über 400 m werden. Gleiches lässt sich von Elaine Thompson behaupten. Die Sprint-Queen der Spiele in Rio de Janeiro durchmass die 100 m bei leichtem Gegenwind in 10,78.

Usain Bolt wird sich den Namen Noah Lyles schon längst gemerkt haben. Der US-Boy gilt als noch ungeschliffener Diamant. Der 19-Jährige gewann den 200-m-Lauf überlegen in 19,90. Der Weitspringer Luvo Manyonga aus Südafrika bestätigte seine Jahres-Weltbestleistung von 8,65 m, die er vor drei Wochen in seiner Heimat erreicht hatte. Die 8,61 m von Schanghai bilden einen Diamond-League-Rekord. Der als Highlight des Meetings angekündigte Lauf über 110 m Hürden gewann der Olympiasieger Omar McLeod in 13,09 Sekunden. Der Mann aus Jamaika setzte sich erst ganz zum Schluss gegen den für Spanien startenden Kubaner Orlando Ortega durch.

Noch nicht in Top-Form ist hingegen David Rudisha, der zweifache Olympiasieger über 800 m. Der Kenianer wurde hinter drei Teamkollegen Vierter. Auch der Stabhochspringer Renaud Lavillenie, wie Rudisha Weltrekordhalter, fand im Amerikaner Sam Kendricks einen Bezwinger. (sda)

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