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Schweizer Cup

Generöser Cupsieger Magnin

Den 2:1-Triumph im Cup-Final gegen die Young Boys wertet der junge FCZ-Coach Ludovic Magnin als wichtiges Signal für die Zukunft aller Beteiligten.
Ludovic Magnin ist in seinem ersten Finalspiel als Chefcoach im FCZ gleich erfolgreich
Bild: KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Seit dem 20. Februar trägt Ludovic Magnin an der Seitenlinie die Verantwortung für die weitere sportliche Entwicklung beim FC Zürich. Sein Liga-Start verlief unauffällig, mit nur vier Siegen in 14 Partien erfüllte er die Ansprüche bislang nicht restlos. In seinem ersten Endspiel als Chef-Trainer hingegen performte der temperamentvolle Westschweizer auf Anhieb.

Zwei Jahre nach seinem Titelgewinn mit der U18 verhielt sich Magnin auf einem weitaus prominenteren Schauplatz generös: "Diesen Titel teile ich mit meinem Vorgänger Uli Forte, denn er hat diese Mannschaft in den Halbfinal gebracht." Und er weitete seine Gratulationstour aus: "Der Erfolg begann schon in der Geschäftsstelle und in unserer Akademie. Er ist wichtig für den ganzen Verein, für Herr und Frau Canepa, Thomi Bickel. Ich bin dankbar, dass sie Mut zeigten und mir die Chance gaben."

Derweil die Young Boys auch im 31. Anlauf seit dem letzten Erfolg 1987 keinen Weg zur Trophäe fanden, genügten Magnin 180 Cup-Minuten zur ersten Silverware seiner knapp halbjährigen Profi-Coach-Karriere. In einer ersten Aufarbeitung des intensiven Duells rückte Magnin die Mentalität seiner Equipe ins Zentrum: "Sie ist eine Qualität dieser Mannschaft." Sie habe seit drei Monaten hart gearbeitet und ihm vier Tage vor der letzten UEFA-Pro-Lizenz-Prüfung den Pokal ermöglicht.

Der 62-fache Nationalspieler und zweifache Bundesliga-Champion sah jenen dynamischen FCZ, der ihm vorschwebt. "Die Fans sollen wieder gern ins Stadion kommen", deponierte der Romand bereits kurz nach seinem persönlichen Aufstieg von der U21-Equipe an die Spitze der Super-League-Professionals. "Am Anfang fehlten die Ergebnisse, aber wir liessen uns nie vom Weg abbringen - das Herz und der Enthusiasmus waren grösser."

Von seinem früheren Mentor Lucien Favre bleibt ein Kompliment in guter Erinnerung: "Er arbeitete ausgesprochen seriös, in jedem Training gab er Vollgas - ein Super-Pro!" Die Klubspitze schätzt seine Courage, ohne doppelten Boden auf aufstrebende Talente zu setzen. Im Final gegen YB gehörte der 19-jährige Toni Domgjoni zur Startelf - ihn beförderte Magnin im Winter und forcierte ihn ohne Anlaufzeit.

Magnin hat mehr die Förderung der Jungen im Sinn. Er will die Big Player YB und Basel herausfordern. "Wir wollen ihnen Paroli bieten", so der 39-Jährige. Die Millionenprämie dank der direkten Qualifikation für die Europa-League-Gruppenphase sei hilfreich. "Das Kader wird verändert."

Hütters Ende mit Stil

Im Lager der Enttäuschten bewahrte der scheidende Kopf des YB-Projekts die Contenance. Adi Hütter verabschiedete sich zwar mit einer bitteren Niederlage in Richtung Frankfurt, aber eben auch mit einer Menge Stil. "Der FCZ wollte den Sieg mehr. Ich bin enttäuscht, freue mich aber für den jungen Coach Ludovic Magnin."

Die Jubelgeste und den nachfolgenden Kommentar des früheren YB-Stürmers Michael Frey, der skorte und hinterher meinte, mit ihm hätten die Berner vermutlich das Double gewonnen, konterte Hütter gelassen: "Er war gut heute. Aber wir sind ohne Michael Frey Meister geworden." (sda)

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