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Super League

Christian Constantin für 14 Monate gesperrt

Die Swiss Football League (SFL) zieht Christian Constantin, den Präsidenten des FC Sion, für 14 Monate aus dem Verkehr. Der Präsident des FC Sion wird sich gegen das Urteil wehren.
Christian Constantin wird von der SFL hart angepackt und droht mit Krieg
Bild: KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

14 Monate Sperre gegen einen Klubpräsidenten bedeutet dies: Kein Zutritt zum Spielfeld, zur Garderobe, zur Mixed Zone, zur Coaching-Zone; nicht einmal Zutritt zu den Tribünen oder den Stehplätzen wird dem Verurteilten gewährt. Also: Christian Constantin ist von der Disziplinarkommission (DK) der Swiss Football League (SFL) wie ein Hooligan mit einem Stadionverbot belegt worden. Dieses gilt für Spiele der Super League, der Challenge League, des Schweizer Cups sowie der A-Nationalmannschaft der Männer.

Ob der Entscheid der DK in der Praxis umgesetzt wird, wird sich schon am nächsten Sonntag ein erstes Mal zeigen, wenn Constantins FC Sion den FC St. Gallen im Sittener Tourbillon empfängt. Hausverbot für den Mieter? Undenkbar, zumindest für Constantin. "Weshalb sollte ich nicht zum Spiel gehen. Wenn man mir verbietet, in meiner Wohnung zu schlafen, gehe ich trotzdem nach Hause", so der Walliser kurz nach dem Urteil gegenüber "Le Matin". Und überhaupt: "Sie wollen Krieg, sie werden Krieg bekommen."

Später wollte Constantin gegenüber der Zeitung aus Lausanne keine Aussagen gemacht haben und verwies gegenüber der Nachrichtenagentur sda auf seinen Auftritt vom kommenden Sonntagabend im Westschweizer Fernsehen RTS.

Vor einem langwierigen Rechtsstreit

Es ist davon auszugehen, dass Constantin innert fünf Tagen Rekurs einreichen wird und dann als erstes vor einem Bezirksgericht einfordern, dass sein Rekurs aufschiebende Wirkung hat. Diese will die DK nicht gewähren, "weil die Disziplinarkommission eine Abwägung der Interessen vorgenommen hat", sagte Daniele Moro, der Präsident der DK. Ein allfälliges Urteil des SFL-Rekursgerichtes kann Constantin vor den Sportgerichtshof in Lausanne weiterziehen und danach zivile Gerichte anrufen, was er in der Vergangenheit schon getan hat.

Schon jetzt gilt es festzuhalten, dass die SFL mit ihrem Urteil eine gewisse Härte dokumentiert hat, denn härter wurde im Schweizer Profi-Fussball noch kein Präsident angepackt. Als Constantin vor einigen Jahren in Kriens einen Schiedsrichter-Assistenten attackiert hatte, wurde er nur für vier Monate (hauptsächlich während der Winterpause) gesperrt. Weil er also ein Wiederholungstäter ist, wurde die Strafe nun verschärft.

Und doch hält sich das Strafmass für Constantin im Prinzip in einem annehmbaren Rahmen. Er darf sein Amt als Klubpräsident nur am Spieltag während zwei bis drei Stunden nicht ausüben. Ansonsten kann er die Geschicke des FC Sion weiterhin lenken und den Klub auch an Sitzungen der SFL vertreten. (sda)

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