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Frankreich

"Made in France" - teuerstes Gütesiegel

"Made in France" ist im Weltfussball derzeit das teuerste Gütesiegel. Der Weltmeister von 1998 hat aktuell ein schier unerschöpfliches Potenzial an jungen Offensivspielern.
Einer der weltweit begehrtesten Spieler: Antoine Griezmann
Bild: KEYSTONE/EPA/YOAN VALAT

"Frankreich ist eine Top-Nation in Sachen Ausbildung und hat in der Offensive eine unglaubliche Qualität", sagte der deutsche Nationaltrainer Joachim Löw vor dem Duell mit der "Equipe Tricolore" heute Abend. "Sie können Spieler austauschen, und man findet immer noch Weltklasse." Abwehrchef Mats Hummels ergänzte in der "Bild": "Auf dem Niveau habe ich so etwas selten gesehen. Eine sensationelle Mannschaft und für mich ein Top-Favorit für das WM-Turnier."

Das ist den Scouts der Topklubs nicht entgangen. Im Vorjahr wurde Paul Pogba mit dem 105-Millionen-Euro-Transfer zu Manchester United zum bis dahin teuersten Spieler. Nun zahlte der FC Barcelona für Ousmane Dembélé an Borussia Dortmund dasselbe als Sockelbetrag - am Ende wird die Summe bei etwa 145 Millionen liegen. Für Ausnahmetalent Kylian Mbappé machte Paris Saint-Germain 180 Millionen Euro an die AS Monaco locker.

Cristiano Ronaldo nannte Dembélé (20) und Mbappé (18) kürzlich mögliche legitime Nachfolger als Weltfussballer. Doch auch eine Stufe darunter wird für französische Fussball-Wertarbeit einiges bezahlt. So wurde Corentin Tolisso in diesem Sommer durch den 41-Millionen-Wechsel zu Bayern München zum teuersten Bundesliga-Spieler. In der Premier League liess sich Manchester City Linksverteidiger Benjamin Mendy 57,5 Millionen kosten, Arsenal zahlte 53 Mio. für Stürmer Alexandre Lacazette, Chelsea 40 Mio. für Tiemoué Bakayako und 36 Mio. für N'Golo Kanté.

Im nächsten Sommer dürfte Antoine Griezmann der nächste französische 100-Millionen-Mann werden. Diese Summe hat der Stürmer von Atlético Madrid als Ausstiegsklausel verankert. Irgendein Verein wird das wohl bezahlen.

Auch in der Defensive gibt es inzwischen ein Luxusproblem. So verteidigt der 19-jährige Dayot Upamecano beim Bundesligisten RB Leipzig beeindruckend - doch in seiner Heimat wurde er noch nicht einmal für die U21 nominiert. "Das heisst, dass sie offenbar vier bessere Innenverteidiger in dem Alter haben", meinte RB-Sportdirektor Ralf Rangnick spöttisch: "Das ist ja kaum zu glauben. Wir haben direkt unsere Scouts losgeschickt, um uns die vier mal anzuschauen."

2016 strebten die Franzosen nach dem EM-Titel im eigenen Land. Doch nach dem 2:0 im Halbfinal gegen Deutschland war im Final gegen Portugal (0:1 n.V.) der Druck offenbar zu gross. 2018 in Russland greifen sie nach dem nächsten Titel. (sda)

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