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Playoff-Final

Rüfenacht: "Die Einstellung stimmte"

Nach dem 6:1-Heimsieg von Bern gegen Zug zur 3:2-Führung in der Finalserie gab es keine zwei Meinungen. Bern war klar die bessere Mannschaft.
Thomas Rüfenacht (links) ist die bislang die überragende Figur im Final
Bild: KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

"Es war ein Abend zum Vergessen", sagte EVZ-Topskorer Lino Martschini gegenüber dem Schweizer Fernsehen. "Wir gewannen die Zweikämpfe nicht, machten es ihnen einfach."

Allerdings gilt es nicht nur für die Zuger, sondern auch für Bern, das Spiel schnellstmöglich abzuhaken. Nachdem der SCB die ersten zwei Partien mit einem Torverhältnis von 9:2 für sich entschieden hatte und im dritten Duell alles im Griff zu haben schien, schlugen die Zentralschweizer überraschend zurück. Ein erneutes Comeback des EVZ will der Qualifikationssieger am Ostermontag mit aller Macht verhindern.

"Wir können es heute zehn Minuten geniessen", sagte der Berner Thomas Rüfenacht, der das 1:0 (2.) respektive das 4:0 (32.) erzielt hatte und mit zwei Toren sowie sieben Assist der beste Skorer des Finals ist. "Die Chance, den Titel zu verteidigen, ist riesig." In die gleiche Richtung äusserte sich SCB-Verteidiger Ramon Untersander, der mit einer durchschnittlichen Einsatzzeit von 25:27 Minuten die Nummer 1 in seinem Team ist: "Wir sind noch nicht zufrieden. Es war aber ein weiterer Schritt in die richtige Richtung."

Die Reaktion der Berner auf die zwei ärgerlichen Niederlagen nach Verlängerung war in der Tat beeindruckend. "Die Einstellung stimmte", so Rüfenacht. "Wir hatten gute Beine, waren am Laufen, kämpften um jeden Puck. Dafür wurden wir belohnt". Zudem hätten sie zu Beginn auch das nötige Glück gehabt. Im ersten Drittel sei alles rein gegangen.

So führten die Berner nach etwas mehr als zehn Minuten bereits 3:0. Zupass kam ihnen, dass Martschini bereits nach 64 Sekunden auf die Strafbank musste und diese Strafe gleich genutzt werden konnte. Am Ende standen drei Überzahl-Tore zu Buche. "Wenn das Powerplay so funktioniert, macht es alles andere einfacher", sagte Rüfenacht. Sie hätten die Strafen mit ihrem aggressiven Spiel provoziert. "Wir wussten, dass es gut kommt, wenn wir weiterarbeiten und nochmals einen Gang höher schalten."

Ein perfekter Abend war es für den SCB allerdings nicht. Kurz vor Spielhälfte schied Eric Blum, der zusammen mit Untersander das erste Verteidiger-Paar bildet, verletzt aus. Wie üblich in den Playoffs wurde nichts Genaueres kommuniziert. Er scheint sich allerdings am linken Handgelenk verletzt zu haben, jedenfalls fing eine Kamera ein, wie dieses einbandagiert wurde. Als Blum das mitbekam, flüchtete er in die Kabine.

Am Montag winkt den Bernern, die in dieser Saison nie mehr als zwei Partien hintereinander verloren haben, die Chance, als erstes Team seit den ZSC Lions im Jahr 2001 den Titel zu verteidigen. Dass dies gelingen wird, dafür spricht auch die Statistik, hat doch der SCB sechs seiner acht Titel seit Einführung der Playoffs auf fremdem Eis gewonnen. Untersander verspricht: "Wir werden wie heute spielen: Voll angreifen und nicht zurückstehen."

Auf dem Papier spricht nur noch wenig für Zug. Allerdings hatte dem Qualifikations-Dritten die Aufholjagd vom 0:2 zum 2:2 ebenfalls kaum jemand zugetraut. "Unsere Fans unterstützen uns immer sehr gut. Hoffentlich hilft uns das", sagte EVZ-Verteidiger Dominik Schlumpf. Martschini ergänzte: "Wir müssen das Spiel analysieren und dann noch vorne schauen. Wir freuen uns auf den Montag." (sda)

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