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Sie engagiert sich und schreibt

Ute Ruf gehört zum Organisationsteam für den Donschtig-Träff in der Rathus-Schüür. Den nächsten Anlass bestreitet die pensionierte Lehrerin und passionierte Autorin für einmal selber.
Die Ideen gehen ihr nicht aus: Ute Ruf, hier im Garten bei sich Zuhause. Bild: Werner Schelbert (Bonstetten, 14. Juni 2018)

Das Leben beschert uns immer wieder überraschende Situationen. Ein solcher Zufall war es, der Ute Ruf vor rund zehn Jahren in die Rathus-Schüür führte. «Eine Freundin trat dort als Liedermacherin auf. Am Schluss kam das Organisationsteam auf die Bühne und sagte, wenn es keine Nachfolger gebe, sei mit dem Programm Schluss.» Sie habe das schade gefunden, denn die rustikale Schüür gefiel ihr. «Und obwohl ich vorher noch nie in Baar war und niemanden kannte, meldete ich mich und drei andere Frauen», erzählt Ute Ruf lachend, die in Bonstetten (Kanton Zürich) lebt.

Inzwischen stellen drei Frauen das Programm mit den zehn jährlichen Anlässen für den Donschtig-Träff zusammen. Neben Ute Ruf wirken noch Susanne Zehnder und Monica Riedi ehrenamtlich mit. «Es ist eine tolle Arbeit; wir haben so viele interessante Themen im Programm. Und wir freuen uns immer, wenn es Anklang findet», sagt Ute Ruf, die den damaligen spontanen Entschluss nicht bereut hat.

200 Kolumnen hat sie verfasst

Diesen Donnerstag ist es aber etwas anders, denn Ute Ruf ist die Referentin. Die pensionierte Lehrerin ist nämlich eine fleissige Autorin, die schon unzählige Kolumnen über den Schulalltag und andere Texte verfasst hat. So wird sie in der Schüür von lustigen und speziellen Schulstunden berichten, wie zum Beispiel: «Elefanten küssen nicht», «Der Vers war viel zu kurz», «Schlimmes Wort Nr. 6» oder «Tote Tauben gurren nicht» und anderes.

Sogar bei ihrer Autorentätigkeit spielte der Zufall mit. «Angefangen hat alles mit einem Text, den ich zusammen mit den Schülern geschrieben habe. Daraus ist 1986 ein Heft über eine Bulldogge für das Schweizerische Jugendschriftenwerk (SJW) entstanden.» Aufgrund der positiven Reaktionen seien weitere Hefte mit ihren heiteren Tiergeschichten gedruckt worden. «Zwei der Hefte sind noch heute im Verkauf, es sind ‹Der Maulwurf mit der Sonnenbrille› und ‹Ein Floh im Zoo›», weiss Ute Ruf und ist dabei ein bisschen stolz.

Damals habe eine Kollegin gefragt, ob sie auch eine Kolumne für die Lehrerzeitung des Kantons Zürich schreiben könne. Weil sie gerne schrieb, sagte sie zu. Daraus ist eine Sammlung entstanden – mit rund 200 Kolumnen. Ute Ruf wirkte als Autorin für die Zürcher Lehrerzeitung (12 Jahre) und gleichzeitig für die Schweizer Lehrerzeitung (8 Jahre). In den Kolumnen berichtete sie humorvoll über den Schulalltag. Aus dieser Tätigkeit ist sie sicher auch vielen Zuger Lehrpersonen bekannt.

Nach der Pensionierung vor einigen Jahren hat Ute Ruf weiterhin geschrieben und sich anderorts engagiert. Während einer Rekonvaleszenz habe sie alle 200 Kolumnen um die Hälfte gekürzt, daraus ein Buch produziert und es im Selbstverlag herausgegeben. «Aber es gibt hier einen Haufen Schulgeschichten, die noch unveröffentlicht sind», erzählt sie und weist in ihrem Büro auf die vielen Schubladen und Ordner mit Texten. Drei unveröffentlichte Romane liegen dort ebenfalls. Doch kürzlich ist ihr Elternratgeber erschienen und eine Publikation zum Muttertag.

Grosse Freude am Unterrichten

Das Unterrichten hatte Ute Ruf stets grosse Freude bereitet. Noch heute muss sie lachen, wenn sie erzählt: «1969 hatte ich in Zürich 60 Schüler in der Klasse, später im Limmat-Schulhaus nur noch 30!» Aufgewachsen ist sie in Deutschland, wo sie sich in einen Kollegen verliebte, den sie 1969 in der Schweiz heiratete. Seit 1974 ist sie eingebürgert. Nach der Scheidung arbeitete die Bonstetterin weiter als Lehrerin.

Noch heute hat sie viele Ideen. Egal, ob es um Themen für den Träff geht oder für Texte. «Bei den nächsten Projekten geht es um Schreibkurse für Kinder und Erwachsene», sagt sie.

Hinweis:
Der nächste Donschtig-Träff findet am 21. Juni um 9 Uhr in der Rathus-Schüür in Baar statt. Ute Ruf, Lehrerin und Autorin, Bonstetten, spricht zum Thema «Fröhliche Schule – Kinder sind köstlich»: www.baar.ch.

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