Die Armee hat in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts in verschiedenen Schweizer Seen Munition und Munitionsbestandteile versenkt. Die Abfälle stammen hauptsächlich aus Beständen des zweiten Weltkriegs. Nun hat das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) gemäss eigenen Angaben das Seewasser sowie zwei Seewasserfassungen dreier Schweizer Seen zum wiederholten Mal – und zwar zwischen 2012 bis 2016 – untersucht.
Konkret in der Zentralschweiz überprüft wurde das Wasser im Vierwaldstättersee – und zwar im Gersauerbecken und im Urnersee (siehe Grafik). Das Resultat: Zwar wurden Rückstände von Explosivstoffen und deren Abbauprodukten in allen drei Seen nachgewiesen, die gemessenen Konzentrationen liegen jedoch hundert- bis tausendfach unter den strengsten Vorgaben der Lebensmittel-Gesetzgebung.
Es ergaben sich während des Monitorings zwischen 2012 und 2016 keine Hinweise auf eine Freisetzung von Explosivstoffen oder von Abbauprodukten aus der versenkten Munition in das Seewasser.
Im Bereich der versenkten Sedimentkernen wird im Jahr 2019 erneut eine Entnahme zur Überprüfung erfolgen. Bei dieser Gelegenheit wird auch eine weitere Seewasserprobenahme durchgeführt. Überprüft wurden der Brienzersee, der Thunersee sowie der Vierwaldstättersee mit den Probenahmestellen Urnersee, Gersauerbecken, Seewasserfassung «Tellsplatte» und der Seewasserfassung «Salzfass».
Urnersee: Quecksilberkonzentration am höchsten
Im Vergleich zu den anderen Entnahmestellen wurden bei der Seewasserfassung «Tellsplatte» im Urnersee der höchste Anteil von Explosivstoffen und TNT-Abbauprodukten festgestellt. Bezüglich den Schwermetallen ist die Bleikonzentration in der Seewasserfassung «Salzfass» besonders auffällig. Gleichzeitig wurde im Urnersee der höchste Anteil von Quecksilber im Seewasser gemessen.
pd/chg
Hinweis
Das gesamte Explosivstoffmonitoring (2012–2016) finden Sie hier.
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