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Kantonsbibliothek verzeichnet neuen Ausleih-Rekord

Die Kantonsbibliothek Uri blickt auf ein lesereiches Jahr ihrer Kunden zurück. Trotz Abnahme der Besuche leihen die Urner insbesondere auch im digitalen Bereich mehr Medien aus.
Die Kantonsbibliothek Uri ist bei den Urnern beliebt. Den Grossteil der Ausleihen machen mit knapp 130'000 Stück noch immer die Bücher aus. (Bild: Carmen Epp, Altdorf, 11. Juli 2017)  

Remo Infanger

Mancherorts klagen Bibliotheken über einen Rückgang der Ausleihen. Nicht aber die Kantonsbibliothek Uri (KBU) in Altdorf. Mit beinahe 200'000 ausgeliehenen Medien – knapp 3000 mehr als im Vorjahr – durfte die KBU einen neuen Ausleih-Rekord verzeichnen. Den Grossteil der Ausleihen machen mit knapp 130000 Stücken noch immer die Bücher aus, gefolgt von CD (30'000) und DVD (19'000). Auch die digitalen Medien erfreuen sich steigender Beliebtheit. 2014 waren es noch deren 8200, 2017 bereits über 17'000 ausgeliehene digitale Medien, wie die KBU im Jahresbericht festhält.

Eine Abnahme hingegen ist beim Bestand des Freihandbereichs festzustellen. So ist dieser im letzten Jahr um rund 3600 Exemplare zurückgegangen. Dies lasse sich durch eine neue Strategie erklären: «Im Sinne der Kundenfreundlichkeit werden die Tablare zur besseren Übersicht weniger gefüllt.»

Frauen sind die treueren Kunden als Männer

Ebenfalls geht hervor, dass mit 65 Prozent das weibliche Geschlecht die treuere KBU-Kundschaft ist. Zwar sind es im frühen Primarschulalter noch die Knaben, die öfters die Bibliothek besuchen. Ab etwa elf Jahren übernehmen aber die Mädchen und Frauen die Oberhand der Kundschaft. Zwischen 15 und 25 Jahren sind jedoch beide Geschlechter nicht sehr aktive Ausleiher. Zwar hat die Zahl der Besuche 2017 im Vergleich zum Vorjahr abgenommen, jedoch werden pro Person und Besuch mehr Medien ausgeliehen – durchschnittlich 3,27. Auch die Nutzung des Lesesaals, welche von Jahr zu Jahr variiere, hat im vergangenen Jahr wieder abgenommen.

Die KBU leiht aber nicht nur Medien aus, sondern organisiert auch Veranstaltungen. Besonders beliebt seien die «Gschichtä- und Märlichischtä» für Kinder gewesen. 713 Kinder und Eltern haben im vergangenen Jahr teilgenommen. Auch für die Sprachförderung fremdsprachiger Kinder setzt sich die KBU in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien (SIKJM) und der Ansprechstelle für Integration ein. So fand Jahr eine Leseanimation auf Tigrinisch statt – eine Sprache, die etwa in Eritrea gesprochen wird. Bei den Erwachsenen fanden besonders die Lesungen verschiedener Romane, Krimis oder Sachbücher Anklang. An den total 34 Veranstaltungen im vergangenen Jahr nahmen rund 1100 Personen teil.

35'000 Medien mit Chip ausgestattet

2017 sei ein Jahr der Wegbereitung für ein grösseres Projekt gewesen, wie die KBU weiter schreibt. So will man bei der Ausleihe auf die Selbstverbuchung umsteigen. 35'000 Medien mussten aus diesem Grund mit einem Chip versehen werden, damit die Kunden diese bei den Verbuchungsstationen selbstständig einlesen und ausleihen können.

Einen Wechsel gab es auch auf personeller Ebene. Annelies Loretz trat die Leitung Ausbildung an, Annegret Furrer übernahm die Betreuung der Sammlungen.

Mit der Auflösung des Gönnervereins wird die Kantonsbibliothek noch von zwei Stiftungspartnern getragen – dem Kanton Uri und der Gemeinde Altdorf. Bei einem Betriebsertrag von 1,159 Millionen Franken kann die KBU für 2017 einen Gewinn von 5360 Franken ausweisen.

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