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Digitales Spiel hilft Jugendlichen, den Umgang mit Geld zu lernen

Neuerdings wird an Urner Sekundarschulen das Lernspiel «Finance Mission Heroes» eingesetzt. Am Mittwoch wurde das neue Angebot in Unterschächen vorgestellt. Das bereitete nicht nur den Schülern Freude.
Szene aus dem neuen Spiel, in dem Sekundarschüler den Umgang mit Geld lernen. (Bild: PD) 
Bildungsdirektor Beat Jörg (links) und Direktionssekretär Christian Mattli erhalten fachkundige Anleitung. (Bild: Urs Hanhart (Unterschächen, 13. Juni 2018))
Sekundarschüler Gilles Zgraggen beim Gamen mit «Finance Mission». (Bild: Urs Hanhart (Unterschächen, 13. Juni 2018))

Für einmal spielten die Gäste: Bildungsdirektor Beat Jörg, Generalsekretär Christian Mattli, Ambros Arnold, Gemeindepräsident von Unterschächen, Christoph Bugnon, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Urner Kantonalbank (UKB) hatten am 13. Juni in einem Schulzimmer in Unterschächen mit Tablets sichtlich ihren Spass. Dabei wurden sie von Sekundarschülern angeleitet.

In Bann zog Jörg und Co. das augenscheinlich packende Lernspiel «Finance Mission Heroes», mit dem Jugendliche den Umgang mit Geld trainieren können. Das Game orientiert sich am Lehrplan 21, der im Kanton Uri auf das Schuljahr 2017/18 in Kraft gesetzt wurde. Die Lernmaterialien eigenen sich für alle Altersgruppen und Niveaus der Sekundarstufe 1.

Kampf gegen raffgierige Roboter

«Finance Mission Heroes entführt die Spieler in eine fiktive Stadt, die von raffgierigen Robotern schikaniert wird», erklärte Katherine Balsiger von Gunten vom Verein Finance Mission. Das Game sei so konzipiert, dass es den bewussten Umgang mit Geld und so die Finanzkompetenz fördere. Die Jugendlichen müssten beim Spielen zahlreiche Entscheidungen mit finanziellen Auswirkungen treffen: Was kaufe ich mit meinem Geld? Wie investiere ich, risikoreich oder vorsichtig? Wie finanziere ich die Folgekosten meiner Anschaffungen?

Der Grund für die Einführung des neuen Lerngames ist die Tatsache, dass gemäss Bundesamt für Statistik in der Schweiz 27 Prozent der 18- bis 24-Jährigen in einem Haushalt mit Zahlungsrückständen leben.

Kinder und Jugendliche sind heutzutage starken Konsumreizen ausgesetzt. Damit Junge nicht in die Schuldenfalle geraten, ist es laut Schuldenfachleuten wichtig, dass sie sich frühzeitig mit Geld und Konsum beschäftigen. Vor diesem Hintergrund haben sich die Dachverbände Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH und SER) sowie die Schweizerischen Kantonalbanken im Verein Finance Mission zusammengeschlossen, um mit einem Lernangebot für die Schulen die Finanzkompetenzen der Jugendlichen zu fördern. Dieses besteht aus dem erwähnten Lernspiel, begleitenden Unterrichtsmaterialien und Weiterbildungskursen für Lehrer.

Lehrer und Kantonalbanken unterstützen Projekt

«Finance Mission ist ein innovatives Lernangebot und ein sehr gutes Beispiel dafür, wie sich eine gemischte Trägerschaft sinnvoll für die Förderung der Finanzkompetenz in öffentlichen Schulen engagieren kann. Ich empfehle allen Lehrpersonen, die Medien- und Finanzkompetenz vermitteln, das Lerngame zu nutzen», sagte Beat W. Zemp, Präsident Verein Finance Mission und Zentralpräsident LCH. Und UKB-CEO Bugnon betonte: «Die Förderung der Finanzkompetenz von Jugendlichen ist ein grosses Anliegen der Kantonalbanken. Es ist wichtig, dass junge Menschen früh den verantwortungsvollen Umgang mit Geld lernen.»

Begeistert vom neuen Spiel ist auch die Zielgruppe. «Dieses Lerngame finde ich sehr gut. Wir wenden es nun seit rund vier Wochen an und ich habe viel gelernt», verriet der 14-jährige Sekundarschüler Gilles Zgraggen. «Ich mache jetzt jeden Monat eine Budgetplanung, damit ich nicht mehr Geld ausgebe, als mir zur Verfügung steht. Nicht zuletzt bereitet das Gamen mit diesem Lernspiel grossen Spass.»

Hinweis: Das Lernspiel FinanceMission Heroes kann kostenlos und ohne Registrierung auf Computer, Tablets und Handys heruntergeladen und offline gespielt werden. Die Arbeitshefte können als Klassensatz über www.financemission.ch bestellt werden. Lehrpersonen steht auf der Website ein Begleitkommentar mit Lektionsvorschlägen, ein Game-Manual sowie ein Info-Brief für Eltern in elf Sprachen zur Verfügung.

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