notifications
Felssturz Ruosalp

Retter müssen mehrere Tage warten

Die Kapo Uri hat am Mittwochnachmittag informiert: Die Säuberungsarbeiten bei der Ruosalp dauern länger als gedacht. Die Suche nach der Verschütteten muss rund eine Woche warten. Die Arbeiter waren am Dienstag mit Sprengarbeiten beschäftigt, als das Unglück passierte.
Medienkonferenz in Flüelen.
Bild: Bruno Arnold, Urner Zeitung
An dieser Stelle wurden die drei Personen verschüttet.
Bild: Bild: PD/Kantonspolizei Uri
Die Ruosalp liegt zuhinterst im Bisis­tal, aber auf Urner Boden. Sie ist über Muotathal oder vom Klausenpass aus übers Balmer Grätli oder die Ruosalper Chulm erreichbar.
Bild: Karte: Stepmap/Robert Bachmann

Nach dem Felssturz, der am Dienstagnachmittag nahe der Ruosalp drei Menschen verschüttet hat, werden weiterhin zwei Urner vermisst. Sie sind 26 und 62 Jahre alt. Das hat die Kantonspolizei Uri am Mittwochnachmittag an einer Pressekonferenz in Altdorf bestätigt. «Wir müssen davon ausgehen, dass die beiden Männer unter den Massen liegen», erklärt Einsatzleiter Ruedi Huber. Kommandant Reto Pfister ergänzt: «Mit jeder Minute die vergeht, schwindet die Hoffnung für eine Rettung.»

Die Suche musste am Dienstagabend um 19 Uhr zunächst abgebrochen werden, weil die Situation am Fels sehr instabil war. Das hat sich nicht geändert. Seit Mittwochmorgen sind Spezialisten damit beschäftigt, den Felsen oberhalb der Unfallstelle zu säubern. 1500 bis 2000 Kubikmeter Fels seien abgebrochen, gab die Kantonspolizei bekannt.

Arbeiten dauern bis zu einer Woche

Der Geologe Daniel Bieri geht davon aus, dass die Arbeiten rund eine Woche dauern werden, weil sehr viel loses Felsmaterial in der Abbruchstelle vorhanden ist. «Es wird mehrere Tage dauern, bis wir es verantworten können, Leute in das Abbruchgebiet zu schicken», erklärt Bieri. Sobald es aus Sicherheitsgründen möglich sei, werde die Suche nach den Verschütteten fortgesetzt.

Ein weiterer Urner konnte sich noch am Dienstagnachmittag selber befreien und die Rettungskräfte alarmieren. Er wurde von Felsmassen an Schulter und Kopf getroffen und musste mit der Rega ins Spital geflogen werden. Die Angehörigen der Vermissten und der Verletzte werden durch die Kantonspolizei Uri betreut.

Sprengarbeiten ausgeführt

Die drei Männer waren mit dem Ausbau des Alpweges beschäftigt. Im Gebiet wurden ausserdem Spreng- und Bohrarbeiten ausgeführt. Ob diese mit dem Unglück in Zusammenhang stehen, könne momentan noch nicht gesagt werden. «Das wäre reine Spekulation», meinte Einsatzleiter Huber. Die Kantonspolizei hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.

Die Ruosalp liegt zuhinterst im Bisistal auf fast 1500 Metern über Meer unweit des Klausenpasses. Sie ist mit Fahrzeugen nur von der Schwyzer Seite erreichbar.

pd/jvf/zf/sda