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Bürgenstock

Neue Treppe am Bürgenstock hängt an alten Bahnseilen

Seit Montag ist das Bürgenstock-Resort um ein Erlebnis reicher. Der Wanderweg nach Kehrsiten führt direkt hinter dem Hotel über eine Hängetreppe.
Die Hängetreppe verbindet den Wanderweg von Kehrsiten mit dem Bürgenstock Resort.
Bild: KEYSTONE/Urs Flüeler

Kurt Liembd

redaktion@nidwaldnerzeitung.ch

In vier Minuten fährt man seit kurzem mit der neuen Standseilbahn von Kehrsiten auf den Bürgenstock. Wer die Strecke auf diesen Berg, wo vergangene Woche ein Grossteil des neuen Resorts eröffnet worden ist, zu Fuss machen möchte, der sollte rund 40 Minuten einplanen. Dabei führt das Schlussstück über die sogenannte Hängetreppe, die gestern im Beisein von rund 60 geladenen Gästen feierlich eingeweiht wurde.

«Eine Brücke ermöglicht Begegnungen zwischen den Menschen und zwischen den Kulturen», sagte Pater Patrick Ledergerber, Pfarrer von Engelberg, sinnigerweise bei der Einsegnung. Die Realisierung der Brücke sei ein langer und steiniger Weg gewesen, erklärte Roland Wyrsch, Leiter des Baumanagements des Bürgenstock-Resorts. Denn die Konstruktion sei baumässig wie finanziell eine Herausforderung gewesen, sagte Wyrsch, der auch für die Bauleitung und Organisation verantwortlich war.

32 Meter lang und 9 Tonnen schwer

Entworfen wurde die nicht alltägliche Hängetreppe von den Planern und Ingenieuren der Firma Basler & Hoffmann Innerschweiz aus Luzern. Zwei Stahldrahtseile tragen die Holzkonstruktion. Sie wiegt rund neun Tonnen und überwindet eine Höhe von über zehn Metern. Spezielles Detail: Die beiden Stahldrahtseile stammen von der alten Luftseilbahn der Stanserhornbahn.

400000 Franken für 32 Meter

Realisiert wurde die Brücke von 32 Metern Länge und 1,2 Metern Breite von den Firmen Neue Holzbau AG in Lungern und Holzbau Amstutz in Stans. «Sie ist extrem stabil und kann problemlos eine Belastung von 400 Kilo pro Quadratmeter aushalten», erklärte Ingenieur Jan Cometta gegenüber unserer Zeitung. Als idealer Baustoff habe sich Lärchenholz erwiesen, so Erich Amstutz von der gleichnamigen Holzfirma. Die Kosten betragen rund 400000 Franken und wurden von der Gemeinde Stansstad, dem Kanton Nidwalden sowie privaten Gönnern und Unternehmen übernommen.

Die Hängetreppe ist einer Idee des Vereins Nidwaldner Wanderwege zu verdanken und und ein Geschenk an die lokale Bevölkerung. Damit schliesst sich das rund 20 Kilometer lange Wanderwegnetz auf dem Bürgenstock. Nicht ohne Grund wurden die Wanderwege am Bürgenstock an der Prix-Rando-Verleihung 2016 mit dem Förderpreis ausgezeichnet. Dieser ehrt besonders familienfreundliche Wege in der Schweiz. Nun sind diese rund 20 Kilometer langen Wanderwege mit der Hängetreppe um eine Attraktion reicher. Dazu sagte der ebenfalls anwesende Baudirektor Josef Niederberger: «Die Hängetreppe verschönert unseren Lebensraum.» Mit dieser speziellen Verbindung durch die Luft werde eines der schönsten Wanderwegnetze der Schweiz fertiggestellt, so Josef Niederberger.

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