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Vom Verkehrsknoten zum Treffpunkt: Seetalplatz wird zwischengenutzt

Am Seetalplatz in Emmen sollen dereinst das Verwaltungsgebäude des Kantons Luzern sowie eine Wohnüberbauung entstehen. Bevor es soweit ist, werden Teile des Areals zwischengenutzt. Möglich sind Ateliers, Büros, eine Beiz oder gar eine Bühne.
Blick vom Riesenrad auf den Seetalplatz und die kleine Emme während des Eröffnungsfests am vergangenen Wochenende. Bild: Pius Amrein (Emmen, 16. Juni 2018)
Das Areal um den Seetalplatz in Emmen. Grün eingefärbt sind die Flächen, die zwischengenutzt werden sollen. Visualisierung: PD

Das Strassenbauprojekt ist abgeschlossen, am vergangenen Samstag wurde der Seetalplatz in Emmen eingeweiht. Doch das Areal am Reusszopf ist nach wie vor eine Brache, was vorläufig – zumindest teilweise – so bleiben wird: Mit dem Bau des geplanten Verwaltungsgebäudes des Kantons Luzern wird frühestens 2022 gestartet.

Bis dahin soll die brachliegende Fläche zwischengenutzt werden, konkret das Baufeld A1 neben dem Bushof, auf dem dereinst das kantonale Verwaltungsgebäude zu stehen kommen soll, sowie der eigentliche Seetalplatz vis à vis des Kinos Maxx. Die Zwischennutzung dauert voraussichtlich drei Jahre. Es sei enorm wichtig, dass der Seetalplatz als Ort, wo künftig gearbeitet und gewohnt wird, bereits heute zugänglich und erlebbar werde, sagt Peter Suter, Projektleiter der kantonalen Dienststelle Immobilien. Deshalb gebe der Kanton als Grundeigentümer die Brache zur Zwischennutzung frei.

Konzipiert und geplant wird die Zwischennutzung vom Verein Platzhalter. Er setzt sich aus zwei Teams zusammen, die 2016 nach einem Ideenwettbewerb durch den Kanton Luzern und die Gemeinde Emmen ausgezeichnet wurden: Eichenberger Szenografie und der Verein B-Sides. Für die Zwischennutzung am Seetalplatz will der Verein eine Geschäftsführung einsetzen, deren Zusammensetzung wird in diesen Tagen bestimmt.

Interessenten können Ideen einbringen

«Wir haben ein Grundkonzept für die Zwischennutzung entwickelt und erste Gespräche mit möglichen Partnern geführt. Was konkret entstehen wird, soll in den nächsten Wochen und Monaten definiert werden», sagt Ralph Eichenberger, Präsident des Vereins Platzhalter. Möglich sei vieles: von Startup-Büros, Ateliers, über Veranstaltungen, Ausstellungen und gastronomischen Angeboten bis zum Smart-City-Testgelände. «Ab sofort können sich Interessenten melden und Ideen einbringen.»

Auf dem Baufeld A1 sind «Aktionen» angedacht, hier soll quasi gearbeitet werden. In den vom Strassenbauprojekt stehen gebliebenen Containern können Räumlichkeiten etwa als Ateliers oder Büros genutzt werden, auch eine Beiz soll es hier geben und diverse Veranstaltungen sind möglich. «Denkbar wäre, dass eine Weile eine Bühne hier steht», so Eichenberger. Grundsätzlich bestehe auch die Möglichkeit, noch weitere Container aufzustellen. Auf dem eigentlichen Seetalplatz, der auch in Zukunft unbebaut bleiben soll, gibt es Raum für «Reflexionen», zum Beispiel Ausstellungen oder Projekte der Hochschule und der Emmer Vereine.

Ziel ist es, um und auf dem Seetalplatz schon vor der Überbauung ein Quartierleben zu entwickeln - «die Transformation vom Verkehrsknoten zum Treffpunkt», wie es Ralph Eichenberger formuliert. «Es soll ein lebendiger Ort für die Emmer Bevölkerung werden.» Deshalb soll jeder Ideen einbringen oder an Projekten teilnehmen können. Denn jetzt bestehe die Möglichkeit, zu definieren, welche Funktion der Seetalplatz haben soll. Eine erste Möglichkeit zu partizipieren bietet der Verein an einer Informationsveranstaltung am 15. Juli.

Der Emmer Gemeinderat sieht Potenzial in der Zwischennutzung: «Es soll aufgezeigt werden, dass hier nicht allein eine Verkehrsdrehscheibe erstellt und Hochwasserschutz umgesetzt wurde, sondern dass jetzt schon Leben einzieht und dieser Platz künftig vielen Menschen als Arbeits- und Wohnort dient», sagt Gemeindepräsident Rolf Born (FDP). «Mit der Zwischennutzung soll der grosse Platz Leben erhalten.»

Übriger Teil des Areals wird wohl auch zwischengenutzt

Nicht Teil dieser Zwischennutzung sind die drei Baufelder B1-B3, die sich zwischen Seetalplatz, Kleiner Emme, Reussegg- und Reussbühlstrasse befinden. Sie sind ebenfalls im Besitz des Kantons. Hier soll dereinst eine Wohnüberbauung entstehen. Der Kanton plant, diese Baufelder im Baurecht abzugeben. Wann sie überbaut werden, ist noch offen.

Offenbar ist aber auch für dieses Areal eine Zwischennutzung geplant, allerdings ist dort die Entwicklung noch weniger weit. Auf Anfrage heisst es von Seiten des kantonalen Finanzdepartements: «Betreffend Zwischennutzung laufen aktuell Gespräche mit interessierten Nutzern.»

Hinweis
Am 15. Juli und 19. August finden von 11 bis 13 Uhr öffentliche Informationsveranstaltungen auf dem Gelände statt. Auch dann können Ideen für die Zwischennutzung eingebracht werden.

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