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Luzern

Unfall im Circus Knie: Artistin stürzt ab und bricht sich beide Handgelenke

Die Vorstellung des Circus Knie ist am Montagabend von einem schweren Unfall überschattet worden. Eine Artistin stürzte aus mehreren Metern zu Boden und verletzte sich.
Das Duo «Desire of Flight»: Valeriy Sychev hält Malvina Abakarova.
Bild: Archivbild: PD / Circus Knie
Das russische Duo «Desire of Flight» schwebt in der Luft.
Bild: Archivbild: PD / Circus Knie

Schock für rund 1500 Besucher am Montagabend bei der Vorstellung des Circus Knie auf der Luzerner Allmend: Die russische Artistin Malvina Abakarova hat bei der Luftakrobatik-Nummer «Desire of Flight» den Halt verloren und stürzte aus vier bis fünf Metern in die Manege, wie Knie-Sprecherin Sara Hildebrand einen Bericht von «Radio Pilatus» auf Anfrage von Luzernerzeitung.ch bestätigte.

Der Unfall ereignete sich kurz vor 22.30 Uhr während der letzten Darbietung des diesjährigen Programms. Sie habe einen Griff nicht richtig ausgeführt, so Hildebrand. «Das war für alle ein Schock». Die Artistin wurde mit der Ambulanz ins Spital gebracht. Die Verunfallte sei jederzeit ansprechbar gewesen. Ihr gehe es den Umständen entsprechend gut, so Hildebrand. Die Diagnose: beide Handgelenke gebrochen und den Ellbogen ausgerenkt.

Der Circus Knie hat nach dem Unfall am Montagabend das Programm erst unter- und nach 10 Minuten abgebrochen. Das Zelt wurde geräumt. Aufgrund des Unfalls mussten Besucher betreut werden. Drei Personen sei es schlecht geworden, sie haben nach kurzer Pflege aber selbstständig nach Hause gehen können, so Hildebrand.

Auf Facebook schreibt eine Leserin: «Ich war mit meinen 6- und 8-jährigen Girls dabei. Der Schock sitzt tief». Ein Anderer schreibt zur Vorstellung am Montagabend: «Der Unfall war wie das Aufwachen aus einem wunderschönen Traum». Und weitere Leserin meint: «Die Show war gut, aber aussergewöhnlich gefährlich.»

Bei «Desire of Flight» handelt es sich um das russische Duo Malvina Abakarova und Valeriy Sychev. Sie zeigen diese Choreografie seit elf Jahren auf der ganzen Welt. Der Unfall vom Montag ist der erste grössere Zwischenfall im Circus Knie seit Jahren.

Das russische Duo zeigt «Elemente von höchstem Schwierigkeitsgrad», heisst es im Programmheft. Die Verunfallte stammt aus einer Seiltänzer-Dynastie, ihr Partner war als Spitzenturner Mitglied des russischen Nationalkaders.

Und weshalb waren die Artisten nicht gesichert? «Bei Vorführungen dieser Art sind Artisten generell nicht gesichert. Das ist technisch nicht machbar», sagt Hildebrand. Eine Sicherung würde stören und die Bewegungsfreiheit der Künstler einschränken. Bei der Vorführung hat das Paar immer wieder Bodenkontakt und lässt einander los. Einzig der Artist ist mit eine Strapate, einem in der Luftakrobatik verwendeten Band, an seinen Beinen fixiert. «Der Beruf ist gegebenermassen risikoreich», sagt Hildebrand. Versichert sind die Artisten über den Circus Knie.

Die nächste Vorstellung am Dienstagabend um 20 Uhr in Luzern findet wie geplant statt. Das haben die Verantwortlichen nach einer Sitzung entschieden. Die Nummer «Desire of Flight» fällt bis auf Weiteres aus. Der Circus Knie gastiert mit seinem Programm «Wooow!» noch bis am 6. August auf der Luzerner Allmend.

René Meier

rene.meier@luzernerzeitung.ch

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