Der Unfall hat sich gegen 12.15 Uhr auf der A2 zwischen Sempach und Sursee in Richtung Basel nach dem Tunnel Eich im Baustellenbereich ereignet. Involviert waren nach Angaben der Polizei vier Lastwagen und ein Reisecar. 41 Personen wurden verletzt, vier davon schwer, drei mittelschwer. Bei den Schwerverletzten handelt es sich um den Schweizer Lastwagen-Chauffeur, den Busfahrer sowie zwei Touristen im Bus. 34 Frauen und Männer kamen mit leichten Verletzungen davon.
20 Ambulanzen - 3 Helikopter
«Sämtliche Rettungsdienste waren im Einsatz», sagt Urs Wigger, Sprecher der Luzerner Polizei. Im Einsatz standen nebst der Feuerwehr 20 Ambulanzen und drei Rettungshelikopter von Rega und TCS. Gemäss ersten Erkenntnissen handelt es sich um eine Auffahrkollision. Der Grossteil der Verletzten befand sich in einem Car aus England, der sich auf der Heimreise befand. Der Sachschaden beträgt mehrere hunderttausend Franken.
Chauffeur wollte Pilone entfernen
Der Anhängerzug aus der Schweiz ist auf die drei bereits stehenden Fahrzeuge, zwei Sattelschlepper aus Polen und der Slowakei sowie den Car, aufgefahren und hat diese ineinander gedrückt. Grund für die stehende Fahrzeugkolonne war eine Pylone auf der Fahrbahn – ein kegelförmiges, meist orange-weisses 'Hütchen' zur Markierung einer Spur –, welche der Chauffeur des ersten Lastwagens entfernen wollte.
Der Unfall hat sich auf dem rechten Fahrstreifen ereignet. Seit Ende Juli wird auf der A2 zwischen Sempach und Sursee gebaut. Der Verkehr wird mittels provisorischer Leitplanke getrennt geführt.
Verkehrsteilnehmer, die sich nach der Kollision auf der rechten Fahrbahn befanden, mussten laut dem Verkehrsdienst Viasuisse ihre Fahrzeuge wenden und die Fahrt nach Norden auf der zweiten Spur fortsetzen.
Zwischen der Raststätte Neuenkirch und Sursee kam es laut Viasuisse zu einem Stau von mehreren Kilometern Länge. Autofahrer mussten sich in Geduld üben. Der Zeitverlust betrug bis zu 45 Minuten. Auch auf der Gegenrichtung staute sich der Verkehr wegen Neugierigen. Reisende aus Luzern und Schwyz wurden gebeten, über Zürich zu verkehren. Die Ausfahrt Sursee ist gesperrt. Die Polizei bot Spezialfahrzeuge auf, um die Fahrbahn zu reinigen.
4 Unfälle in 10 Tagen
Laut Polizei-Angaben ist es der vierte Unfall in diesem Baustellenbereich auf der A2 in jüngster Vergangenheit. Neben einem Verletzten kam es auch zu Sachschäden und Staus von bis zu zehn Kilometern Länge.
Am 25. August kollidierten bei Schenkon ein Auto, ein Lieferwagen und ein Auto mit Bootsanhänger. Am vergangenen Montag verunfallte ebenfalls kurz nach dem Tunnel Eich ein Sattelschlepper und steuerte ins Strassenbord.
Am Dienstag fuhr ein Lieferwagen im Tunnel Eich in eine Wand und kippte. Der Fahrer wurde verletzt. Danach war die Autobahn nach Norden während einer halben Stunde gesperrt.
Signalisation wird überprüft
Das Bundesamt für Strassen (Astra) will den Abschnitt ab nächster Woche auf die Sicherheit hin überprüfen, wie Richard Kocherhans, Chef der Astra-Filiale Zofingen, auf Anfrage unserer Zeitung sagte.
Die Baustelle sei gemäss den gültigen Normen eingerichtet und überprüft worden, sagte Kocherhans. Die Unfallserie werde aber zum Anlass genommen, die Signalisationen sowie die Ein- und Ausfahrtsituationen bei den Baustellen nochmals genauer anzuschauen und allenfalls anzupassen.
Das Bundesamt für Strassen erneuert auf der Autobahn A2 zwischen Sursee und Rothenburg seit Sommer 2014 den Belag. Daneben wurden Fahrbahnübergänge und Abdeckungen ersetzt sowie Wildschutzzäune unterhalten. Die 18 Millionen Franken teuren Sanierungsarbeiten sollen Mitte Oktober beendet sein
rem/sda/kst/rgr
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