Für den Herbst ist ein Wettbewerb zur Umgestaltung der Bahnhofstrasse und des Theaterplatzes geplant, wie die Stadtkanzlei mitteilte. Eine sechsköpfige Jury aus Vertretern des Quartiers, des Gewerbes und des Initiativkomitees soll bis im ersten Quartal 2016 eingehende Vorschläge bewerten.
Gemäss den Vorgaben der Stadtregierung wird das Quartier in zwei Etappen umgestaltet. Der erste Ausbauschritt 2019 umfasst eine Fussgängerzone entlang der Reuss zwischen Theaterplatz und Seidenhofstrasse. In der zweiten Etappe wird die Fussgängerzone von der Seidenhofstrasse bis zur Seebrücke verlängert.
Insgesamt sollen breitere Trottoirs und grössere Aufenthaltsbereiche entstehen. Im Bereich der Seebrücke soll die heutige Einbahnstrasse um eine Fahrspur reduziert werden.
7,5 Meter breites Trottoir
Die Gastronomie an der Strasse soll mehr Platz erhalten. An der Reuss sind laut Stadtrat Sitztreppen und eine Buvette denkbar. Das Promenadentrottoir soll hier 7,5 Meter breit sein. Eine bestehende Baumreihe am Fluss soll erhalten bleiben. Insgesamt sind 500 Veloabstellplätze vorgesehen. Die Veloachse in der Bahnhofstrasse bleibt bestehen.
Im Bereich Bahnhofstrasse / Theaterplatz werden insgesamt 42 Parkplätze aufgehoben. Beim Theaterplatz werden drei Taxistandplätze, in der Seidenhofstrasse drei Parkplätze für behinderte Personen realisiert.
Zu- und Wegfahren geregelt
Geschäfte, Hotels, Parkhäuser und die Liegenschaften im Quartier sollen weiterhin per Auto erreichbar bleiben. Der Stadtrat will allerdings das Verkehrsregime im Quartier anpassen. Autos, die das Parkhaus Flora verlassen, sollen künftig in die Pilatusstrasse einbiegen. Daneben ist ein Rechtsabbiege-Verbot von der Winkelried- in die Pilatusstrasse geplant. An der Kreuzung Winkelriedstrasse / Pilatusstrasse wird eine Lichtsignalanlage installiert, die neu alle Verkehrsströme regelt.
Die Stimmberechtigten der Stadt Luzern stimmten am 22. September 2013 einer Initiative der SP für eine Umgestaltung der Bahnhofstrasse mit 13'600 gegen 10'700 Stimmen zu. Danach diskutierte der Stadtrat im vergangenen Jahr mit Geschäften, Grundeigentümern, Tourismusvertretern und Fachverbänden über künftige Vekehrsregimes und die Nutzungen an der Reuss.
Komitee fordert verbindlichen Termin
Das Initiativkomitee «Für eine attraktive Bahnhofstrasse» hat sich am Freitag ebenfalls zu den Vorschlägen des Stadtrates geäussert: Gemäss den Initianten gehen die Vorschläge des Stadtrates zu wenig weit, da die Bahnhofstrasse 2019 nur teilweise autofrei sein werde. Sie fordern einen verbindlichen Termin, wann die Bahnhofstrasse vollständig autofrei sein werde. Gleichzeitig loben sie die Behörden «für den Partizipationsprozess sowie die Verkehrsplanung».
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sda/rem