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Übernahmen

China will Auslandsinvestitionen beschränken

Die chinesische Führung will heimische Unternehmen bei Investitionen im Ausland stärker an die Kandare nehmen. Aufkäufe in den Bereichen Hotellerie, Immobilien und Unterhaltung sowie von Sportclubs werden eingeschränkt.
Aufkäufe von Sportclubs wie jüngst des Fussballclubs AC Milan sind der chinesischen Führung ein Dorn im Auge: Nun will sie solche Investitionen beschränken. (Archiv)
Bild: KEYSTONE/EPA ANSA/MATTEO BAZZI

Chinesische Unternehmen seien "bei Auslandsinvestitionen nicht bloss mit relativ guten Chancen, sondern auch mit verschiedenen Risiken konfrontiert", heisst es in einer staatlichen Mitteilung vom Freitag.

In einer weiteren Mitteilung ist von "irrationalen" Investitionen jenseits der Realwirtschaft die Rede. Während dies künftig unterbunden werden solle, seien gleichzeitig Engagements etwa in den Ausbau der "Seidenstrasse" zu unterstützen.

Peking plant derzeit Milliardeninvestitionen in Strassen, Schienen und weitere Infrastruktur, um Handelskorridore zu schaffen, die quer durch Asien und bis nach Afrika sowie Europa reichen.

Zuletzt hatten chinesische Geschäftsleute unter anderem die beiden Mailänder Fussballclubs Inter und AC übernommen. Unter anderem sind aber auch Schweizer Hotels beliebt bei chinesischen Investoren.

Bekannte Deals sind weiter die Übernahme des Basler Agrochemieunternehmens Syngenta oder des deutschen Roboterbauers Kuka samt Schweizer Tochter Swisslog. Solche Fusionen sollen China mittelfristig die technologische Weltführung ermöglichen, sie dürften daher nach Ansicht von Experten weiterhin im Fokus bleiben.

Chinas Führung stemmt sich bereits seit einiger Zeit unter anderem mit Kapitalverkehrskontrollen gegen eine massive Kapitalflucht. Denn angesichts von Risiken aufgrund einer wirtschaftlichen Abkühlung bei gleichzeitiger hoher Verschuldung vor allem der Unternehmen sowie der Gefahr einer Überhitzung am Immobilienmarkt wird seit geraumer Zeit viel Geld aus dem Land geschafft - wenn auch in diesem Jahr bislang deutlich weniger als im bisherigen Rekordjahr 2016. (sda/dpa)