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Landwirtschaft

Bauern mit Schermausplage konfrontiert

Die einheimischen Landwirte sehen sich dieses Jahr mit zahlreichen Scher- oder Wühlmäusen konfrontiert. Mancherorts haben die Nager derart überhand genommen, dass sich die Bekämpfung gar nicht mehr lohnt.
Solche Schäden können die Schermäuse anrichten: Blick auf eine befallene Wiese.
Bild: Cornel Stutz/Agroscope

Auf rund vier Fünfteln der von der eidgenössischen Forschungsanstalt Agroscope beobachteten Standpunkte gab es mehr Schermäuse als im Vorjahr, wie der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) am Freitag mitteilte. Speziell ist gemäss den Forschern, dass die Bestände in allen Regionen zunahmen. Normalerweise entwickeln sich die Populationen regional unterschiedlich und in Zyklen.

Gemäss Agroscope ist an einem Grossteil der Standorte die für eine effiziente Bekämpfung der Mäuse kritische Grösse von 40 Exemplaren pro Hektare bereits überschritten. An diesen Standorten sei eine grossflächige Bekämpfung kaum mehr sinnvoll.

Grund für die Mäuseplage ist die lange und warme Vegetationszeit 2017. So konnten die Schermäuse ein bis zwei Würfe mehr als gewöhnlich aufziehen.

Eine Schermaus kann beträchtlichen Schaden anrichten. Sie frisst pro Tag etwa 150 Gramm Wurzeln, was dem Eigengewicht der mit bis zu 20 Zentimetern Körperlänge ansehnlich grossen Maus entspricht. So schaden die unterirdischen Nager neben der Futterproduktion auch dem Obstbau. Sie können ganze Bäume zum Absterben bringen.

Schermäuse vermehren sich sehr stark: Ein Pärchen kann von Frühling bis Herbst bis zu 100 Nachkommen zeugen. Geschlechtsreif sind die Jungen nach 2 Monaten, die Tragzeit beläuft sich auf 21 Tage. Jedes Mal wirft das Weibchen vier bis sechs Junge. Eine Sippe kann ein Gangsystem von 40 bis 70 Metern Länge graben.

Der Bestand steigt und sinkt in fünf- bis sechs-jährigen Zyklen. In der Anfangsphase ist die Populationsdichte tief, erreicht mit einer Massenvermehrung ihren Höhepunkt, bevor sie wieder abnimmt. (sda)