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Arth-Goldau

Steuerfrage sorgt für Misstöne

Die Sektion Arth-Goldau feierte den 100. Geburtstag. Prominente Redner und parteieigener Gesang machten Hoffnung für die Zukunft.
Jonathan Prelicz und Rahel Bünter faszinierten mit ihrem Gesang die jubilierende Festgemeinde.

Jürg Auf der Maur

Das ist gleich doppelt selten: Eine Schwyzer Parteisektion feiert ihren 100. Geburtstag und wird vom eigenen Kantonsrat samt Partnerin musikalisch aufs Beste unterhalten. Die Sattler Musikstudentin Rahel Bünter und SP-Kantonsrat Jonathan Prelicz sorgten am Samstag in Goldau für magische Momente am Jubiläumsfest der SP Arth-Goldau. Das Duo sang sich in die Herzen der anwesenden Linkspolitiker. Nationalrätin Prisca Birrer-Heimo (SP, Luzern) lobte die beiden zu Beginn ihrer Jubiläumsansprache entsprechend. «So gute musikalische Unterhaltung wie hier habe ich bei all meinen Auftritten noch nie erlebt.»

Kein Wunder: Die Lieder hatten es in sich. Sie reichten von Opernpassagen über klassische Lieder bis zum hier als politischer Wink mit dem Zaunpfahl verstandenen – Schlager «Ich wär so gerne Millionär.»

Triumph über die Flat Rate Tax

Das Thema des Jubiläumsanlasses war gegeben und reichte von der allgemeinen Feststellung, dass die SP derzeit in «Bern und überall, vor allem in der Zent­ralschweiz, hartes Brot essen muss», bis hin zur Steuerpolitik. Birrer-Heimo gratulierte ihren Schwyzer Kollegen zum Sieg, den diese bei der Abstimmung über die Flat Rate Tax im Kanton Schwyz feiern konnte. «Als SP setzen wir uns seit Jahrzehnten für faire Steuern ein, und hin und wieder können wir die Früchte dieses langjährigen Engagements ernten», so die Luzerner SP-Nationalrätin und oberste Konsumentenschützerin.

Auch Parteipräsident Andreas Marty, der heute in Einsiedeln wohnende Arther Kantonsrat, freute sich. Als Co-Präsident der Arther Sektion und SP-Kantonalpräsident war er gleich in Doppelfunktion anwesend. Mit dem Nein zur Flat Rate habe Schwyz verhindert, dass es schweizweit zu einem Dominoeffekt komme und der ruinöse Steuerwettbewerb noch einen Dreh weiter gegangen wäre. Marty: «Diese Niederlage ist eine massive und saftige Ohrfeige.»

Dass Steuern, Schul- oder Konsumfragen von Anfang an klassische SP-Themen waren, zeigte der ehemalige Arther SP-Kantonsrat Stefan Blank auf. In seinem Referat machte er einen kurzen Abriss zur Arth-Goldauer SP-Geschichte.

CVP-Gemeinderätin Vreni Steffen überbrachte nicht nur die Gratulationen der Arther Behörde, sondern machte der SP-Sektion auch Hoffnungen. Der Abstand werde von Wahl zu Wahl geringer. Sie sei sicher, dass die Arth-Goldauer Sozialdemokraten schon bald wieder einen Sitz im Gemeinderat erobern könnten wie das während Jahrzehnten, zum Teil sogar in Doppelbesetzung, der Fall war.

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