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Tuggen

Polizeieinsatz wegen Kiesgruben-Protest

Seit Jahren kämpfen die Gebrüder Schätti gegen den Kiesabbau im Girendorf in Tuggen. Diese Woche mit einem unbewilligten Plakat. Den Polizeibesuch nutzten die Gebrüder, die Polizisten auf den «erneut illegalen Kiesabbau» aufmerksam zu machen.
Gefährdet dieser Kiesabbau das Grundwasser?
Bild: Silvia Knobel-Gisler

In der Grube Girendorf in Tuggen wieder Kies abgebaut. Dies sorgt bei den benachbarten Gebrüdern Armin und Herbert Schätti für hochrote Köpfe. «Wir sind erzürnt, dass trotz laufendem Verfahren weiter Kies abgebaut wird», betont Armin Schätti. Ein grosses Plakat mit der Aufschrift «Hier wird unser Grundwasser attackiert», verlieh ihrem Ärger zu Beginn der Woche Nachdruck. Inzwischen haben sie das Plakat infolge polizeilicher Weisung aufgrund fehlender Bewilligung entfernt. Doch den Besuch der Polizei haben die Brüder genutzt, um ein weiteres Mal gegen die Kibag vorzugehen. Wie David Mynall, Sprecher der Kantonspolizei Schwyz, bestätigt, wurde gegenüber der Patrouille der Verdacht geäussert, dass im Girendorf illegal Kies abgebaut werde. «Dem müssen wir selbstverständlich nachgehen», sagt Mynall und bestätigt, das Amt für Umweltschutz informiert zu haben.

Im Grundsatz legal

Grundsätzlich ist es so, dass die Kibag eine Bewilligung für den Kiesabbau im Girendorf besitzt, sagt Peter Inhelder vom kantonalen Amt für Umweltschutz. Ein Baustopp oder ähnliches wurde trotz laufendem Verfahren nie verhängt. Mit Rücksicht auf die hängigen Verfahren wurde in den letzten zwei Jahren vorab zwischengelagertes Material verarbeitet. Nun sind die Reserven aber aufgebraucht und der Abbau muss fortgesetzt werden, wie Beat Minder, Regionalleiter Kibag, bestätigt. Nun aber benötige die Kibag wieder Kies, darum werde mit dem Abbau fortgefahren. Die Vorwürfe der Gebrüder Schätti dementiert er. Weder früher noch jetzt baggere die Kibag zu tief. Dies hätten mehrere Untersuchungen ergeben und Gerichte entschieden. «Entgegen der Behauptungen von Schättis wurde jeder Antrag auf einen Baustopp von allen Instanzen abgewiesen.»

Geschehen wird beobachtet

Peter Inhelder bestätigt, dass beim Kiesabbau im Girendorf «bisher keine Mängel festgestellt» wurden. «Wenn zu weit abgebaut wird, dann muss gehandelt werden», weiss auch er. Weitere Auskünfte kann und möchte er aufgrund des laufenden Verfahrens nicht geben. Nur so viel: Das Geschehen im Girendorf werde auch vonseiten des Amts für Umweltschutz verfolgt und beobachtet, erst recht, wenn die Polizei aufgrund neuer Vorwürfe Meldung macht.

Obschon in den nächsten Wochen und Monaten das Bundesgericht über den Kiesabbau entscheiden wird, wissen die involvierten Stellen: So schnell wird im Girendorf nicht Ruhe einkehren, es sei denn, die Kibag-Bagger würden für immer still stehen, und davon ist bislang nicht auszugehen. (sigi)

(c) March-Anzeiger/Höfner Volksblatt

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