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Bisisthal

Was bedeuten diese Zahlen und Zeichen?

Am Wanderweg von Spitzbäch nach Milchbüelen befindet sich ein seltener Zeichenstein. Eine Deutung ist schwierig.
Scheinbar willkürlich eingeritzte Ziffern und Zahlen hüllen diesen Felsbrocken am Wanderweg nach Milchbüelen in ein Geheimnis.
Bild: Bild Walter Imhof

Franz Steinegger

Zeichensteine sind schwierig zu deuten. «Ursprung und Bedeutung dürften in der alpinen Volkskultur zu suchen sein», sagt der Muotathaler Heimatkundler Walter Imhof. Dabei spiele auch die Gesteinsart eine Rolle. Der Kalkstein, der in unserer Region dominiert, eigne sich nicht dafür, da er zu hart ist. Beim hier abgebildeten handelt es sich um einen weichen Stein, der problemlos mit einem Messer, einem Nagel oder anderen metallischen Gegenständen beritzt werden kann.

Gipfelbuch am Wanderweg

Imhof geht davon aus, dass es meist Älpler und Hirten waren, die solche Ritzungen vornahmen. «Sie kannten die Gegend und die Steine, denn es gibt nur wenige Orte im Muotatal mit solchem Gestein. Der abgebildete Stein im Bisisthal haben wohl die wenigsten Wanderer je wahrgenommen, obwohl er direkt am Wanderweg von Spitzbäch nach Milchbüelen liegt.

Imhof hat den Stein kürzlich gereinigt, und dabei sind viele Inschriften und Zahlen möglicherweise Jahreszahlen – zum Vorschein gekommen.

Warum diese Einritzungen vorgenommen wurden, ist man sich nicht schlüssig. Man kann sie aber etwa vergleichen mit dem Einschreiben in Gipfelbüchern. «Im Kanton Uri gibt es eine Höhle (das Holloch), an deren Ende sich unzählige solcher Inschriften befinden. Einige reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück und hatten wohl den Zweck, zu zeigen, dass man sich bis ans Ende der Höhle getraute», sagt Walter Imhof. Es könne aber auch sein, dass solche Einritzungen einfach aus Langeweile beim Hüten von Vieh entstanden seien.

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