Während beim gebeutelten Weltfussballverband morgen die Weichen für einen Neuanfang gestellt werden sollen, sind neue Einzelheiten über die intensive Rechtshilfeleistung der Schweiz an die USA bekannt geworden. Wie das Bundesamt für Justiz (BJ) auf Anfrage unserer Zeitung bekannt gab, haben die US-Behörden in den vergangenen zwei Monaten rund 50 Bundesordner mit Bankunterlagen erhalten. Es geht um den mutmasslichen Schmiergeldfluss über Konten in der Schweiz an hohe Fifa-Funktionäre, denen in den USA der Prozess gemacht wird. Die Übergabe weiterer Bankdokumente ist in Vorbereitung.
Garcia-Bericht ausgehändigt
Die US-Behörden erhielten vom BJ auch den Garcia-Bericht, in dem der ehemalige Fifa-Chefermittler Michael Garcia den Korruptionsvorwürfen bei der Vergabe der WM an Russland und Katar nachgegangen war. Die Übergabe dieses Dokuments und weiterer interner Berichte wurde dank Zustimmung der Fifa in einem vereinfachten Verfahren möglich. Unklar ist, ob die Schweiz den US-Behörden im Fall Fifa auch spontane Rechtshilfe leistet und welche Rolle dabei ein Team von Anwälten aus den USA und der Schweiz spielt, das seit Monaten die Fifa in Zürich durchleuchtet.
bpp