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Arbeitsmarkt

Mehr Schutz für ältere Arbeitnehmende

Wer mit über 50 Jahren seine Stelle verliert, hat Mühe wieder in den Arbeitsmarkt zurückzufinden. Travail.Suisse fordert deswegen im Vorfeld einer Konferenz zu dem Thema bessere Massnahmen für ältere Arbeitnehmende.
Travail.Suisse fordert gute Weiterbildungsmöglichkeiten auch für Arbeitnehmende über 50 Jahren. So soll verhindert werden, dass ältere Arbeitnehmende aus dem Arbeitsmarkt fallen. (Symbolbild)
Bild: KEYSTONE/GAETAN BALLY

Ältere Arbeitssuchende müssten gezielt unterstützt werden, teilte der Dachverband der Arbeitnehmenden am Mittwoch mit. Die Kantone seien etwa gefordert, für erwerbslose Ältere Coaching-Angebote bereitzustellen. Zudem müssten die Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) die Stellenmeldepflicht wirksam umsetzen, damit ältere Stellensuchende in den Arbeitsmarkt zurückfinden könnten.

In der Alterskategorie der über 50-Jährigen betrug im März 2017 der Anteil der Personen, die seit mehr als einem Jahr arbeitslos sind, nach Angaben von Travail.Suisse 26,8 Prozent. Bei den 15- bis 24-Jährigen lag er bei 2,3 Prozent, bei den 25- bis 49-Jährigen bei 14,1 Prozent. Diese Zahlen zeigen laut dem Gewerkschaftsdachverband, dass Handlungsbedarf besteht.

Wichtig sind gemäss Travail.Suisse auch vorbeugende Massnahmen, die dazu beitragen, dass ältere Arbeitskräfte gar nicht erst aus dem Arbeitsmarkt herausfallen. Dazu gehöre etwa die Weiterbildung. "Investieren in die älteren Arbeitnehmenden lohnt sich", wird Travail.Suisse-Präsident Adrian Wüthrich in der Mitteilung zitiert.

In den Unternehmen müsse zudem dem Instrument der Standortbestimmung und dem Mitarbeitergespräch mehr Gewicht beigemessen werden, verlangt der Gewerkschaftsdachverband. "Verschlechtert sich die Situation weiter, müssen die Kündigungsfristen für die älteren Arbeitnehmenden verlängert werden, um sie besser vor altersbedingten Kündigungen schützen zu können."

Am kommenden Dienstag findet die dritte Nationale Konferenz zum Thema ältere Arbeitnehmende statt. Vertreter von Bund, Kantonen, Gewerkschaften und Arbeitgebern diskutieren dabei über die Bedürfnisse und die in Zeiten des Fachkräftemangels wachsende Bedeutung älterer Arbeitskräfte. (sda)