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Kantonale Wahlen SO

Grüne erobern Sitz auf Kosten von FDP

Im Kanton Solothurn haben die Grünen mit Brigit Wyss erstmals einen Sitz in der Kantonsregierung erobert. Die FDP verlor nach 65 Jahren in der Stichwahl ihren zweiten Regierungssitz. Die SP verteidigte ihren Sitz mit Susanne Schaffner.
Erstmals gehören zwei Frauen der Solothurner Regierung an: Susanne Schaffner von der SP (links im Bild) und Brigit Wyss von den Grünen schafften die Wahl. Die FDP verlor nach 65 Jahren ihren zweiten Sitz in der Regierung.
Bild: KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Bei einer Wahlbeteiligung von 30,65 Prozent erzielte SP-Kantonsrätin und Rechtsanwältin Susanne Schaffner aus Olten mit 30'747 Stimmen das beste Resultat in der Stichwahl. Damit verteidigte die SP den bisherigen Sitz des zurücktretenden Regierungsrats Peter Gomm.

Die Grünen eroberten erstmals einen Sitz im fünf Mitglieder zählenden Regierungsrat. Kantonsrätin und Umweltjuristin Brigit Wyss aus Solothurn erhielt 30'304 Stimmen. Vor vier Jahren war die ehemalige Nationalrätin im zweiten Wahlgang für einen Regierungssitz unterlegen. Die Grünen halten im Kanton Solothurn einen Wähleranteil von rund 7 Prozent.

FDP verliert Doppelvertretung nach 65 Jahren

Eine Abfuhr mit Ankündigung erlitt die FDP. Kantonsrätin und Gewerbeverbandspräsidentin Marianne Meister aus Messen scheiterte im zweiten Wahlgang. Sie erhielt 25'759 Stimmen. Sie liegt damit um mehr als 4500 Stimmen hinter der grünen Kandidatin.

Bereits im ersten Wahlgang hatte Meister schlechter abgeschnitten als die beiden Frauen von SP und Grünen. Die FDP verlor nun bei der Stichwahl nach 65 Jahren ihren zweiten Sitz in der Kantonsregierung. Die FDP stellte seit 1984 immer eine Frau in der Exekutive.

Meister war 2015 schon im Ständeratswahlkampf gescheitert. Die FDP hatte 2011 nach 163 Jahren ihren Ständeratssitz verloren.

Auch nach der Wahl der beiden linken Frauen in die Regierung haben die Bürgerlichen weiterhin eine Mehrheit in der Kantonsregierung. Die bisherigen Regierungsräte Remo Ankli (FDP) sowie Roland Heim und Roland Fürst (beide CVP) waren im ersten Wahlgang vom 12. März im Amt bestätigt worden. (sda)