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Sturm

Puerto Rico verlangt Hilfe aus Washington

Angesichts der schweren Verwüstungen durch Hurrikan "Maria" auf Puerto Rico hat der Gouverneur des US-Aussengebiets Unterstützung durch die Bundesregierung in Washington gefordert. Es sei eine humanitäre Katastrophe, die 3,4 Millionen US-Bürger betreffe.
"Humanitäre Katastrophe": Der Gouverneur des sturmgeschädigten US-Aussengebiets Puerto Rico hofft auf rasche Hilfe aus den USA.
Bild: KEYSTONE/AP/GERALD HERBERT

"Wir werden die volle Unterstützung durch die US-Regierung brauchen. Die Leute dürfen nicht vergessen, dass wir US-Bürger sind - und stolz darauf", hiess es in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme von Gouverneur Ricardo Rosselló.

"Angesichts der fragilen wirtschaftlichen Lage von Puerto Rico bitten wir die Regierung von Präsident Donald Trump und den US-Kongress, entschlossen zu handeln, um Puerto Rico wieder aufzubauen." Zuletzt stand das Aussengebiet mehrfach am Rand der Pleite und ist auf Hilfe aus Washington angewiesen.

Das Weisse Haus hatte wenige Stunden zuvor die Darstellung zurückgewiesen, Trump widme der Lage in dem Aussengebiet nicht genügend Aufmerksamkeit. Die Regierung habe einen "beispiellosen" Einsatz geleistet, um den Menschen auf Puerto Rico mit Bundesmitteln zu helfen, sagte Trumps Sprecherin Sarah Sanders in Washington. Die Reaktion sei "alles andere" als langsam gewesen. Man werde weiterhin alles tun, was möglich sei.

Teils wieder Strom und Trinkwasser

Unterdessen wurden in Puerto Rico die Aufräumarbeiten fortgesetzt. In einigen Teilen der Insel gab es wieder Strom und fliessendes Wasser. Am Dienstag sollten sich die Mitarbeiter der Regierung und die Angestellten vieler Privatfirmen wieder zur Arbeit melden.

Mangel herrschte allerdings noch immer an Benzin. Nur etwa 30 Prozent der Tankstellen waren geöffnet. Zahlreiche Puerto Ricaner wollten auf das US-Festland fliegen. Allerdings war der Flugverkehr noch immer eingeschränkt, viele Reisende hingen am Flughafen fest.

Wenig aufbauende Worte

Trump hatte auf Twitter wenig aufbauende Worte für das US-Aussengebiet. "Puerto Rico, das bereits zuvor unter einer maroden Infrastruktur und massiven Schulden gelitten hat, steckt in ernsthaften Problemen", twitterte Trump. "Das alte Elektrizitätsnetz, das in einem fürchterlichen Zustand war, wurde zerstört. Lebensmittel, Wasser und Medikamente sind die Hauptpriorität - da läuft es gut."

Dann erinnerte er die Puerto Ricaner noch daran, dass sie mit Milliarden US-Dollar bei Banken in der Kreide stehen. In einer Art Konkursverfahren werden derzeit die Verbindlichkeiten restrukturiert. Puerto Rico leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, hohen Sozialausgaben, der Abwanderung vieler junger Leute und einer schlechten Infrastruktur. (sda/dpa)