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Klassische Musik

Splett spielt Trouvaillen von A bis Z

Die in Berlin lebende Pianistin Luisa Sereina Splett tritt vom 17. bis 30. November mit zwei aussergewöhnlichen Programmen in neun Schweizer Städten auf.
Die in Berlin lebende Schweizer Pianistin Luisa Sereina Splett tritt vom 17. bis 30. November mit zwei aussergewöhnlichen Programmen in neun schweizerischen Städten auf.
Bild: Licht und Linie, Berlin

Unter dem Motto "Trouvailles pianistiques" spielt Luisa Sereina Splett 26 Klavierwerke von 25 Komponisten und einer Komponistin aus 15 Ländern und vier Jahrhunderten.

Mit dem ersten Programm, das aus Kompositionen von A (Luis Advis, Chile) bis M (Nikolaj Medtner, Russland) besteht, gastiert die junge Künstlerin in Luzern, Chur, Winterthur und Genf.

Das zweite Programm mit Musik von N (Carl Nielsen, Dänemark) bis Z (Alexander von Zemlinsky, Österreich) ist für Baden AG, Stein am Rhein SH, Bern, Freiburg und Zürich vorgesehen.

In Winterthur geboren, liess sich die junge Pianistin solistisch erst von Karl-Andreas Kolly an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) ausbilden. Danach studierte sie in Santiago de Chile und in Moskau.

Werke von Frey, Bloch und Juon

Ihre Doktorarbeit widmet die Musikerin dem in Baden geborenen Komponisten Emil Frey (1889-1946). Von ihm spielt sie die ausdrucksstarken Variationen über ein hebräisches Thema op. 1.

Als weitere Schweizer Komponisten figurieren auf den Programmen Ernest Bloch und der in Moskau geborene Bündner Paul Juon. Sein "Chant russe" aus den "Moments lyriques" setzt zusammen mit den Cinque Préludes op. 1 von Arthur Lourié und der Sonata-Elegie von Nikolaj Medtner einen speziellen russischen Akzent.

An den mit ihrer Geburtsstadt Winterthur eng verbundenen Romantiker Hermann Goetz erinnert die Solistin mit einem dort komponierten Stück aus den Clara Schumann gewidmeten "Losen Blättern".

Nebst russischen und schweizerischen Komponisten prägen solche die beiden Klavierabende, die Opfer von Flucht und Vertreibung wurden wie Erich Wolfgang Korngold, Mieczyslaw Weinberg, Viktor Ullmann, Isang Yun und Alexander von Zemlinsky.

Luisa Splett meint dazu: "Es liegt mir sehr am Herzen, dass diese grossartigen Komponisten, deren Werk und tragischen Lebensgeschichten nicht in Vergessenheit geraten."

Verfasser: Walter Labhart, sfd (sda)